Friedensutopie 2022

   

Hoffnungsbilder vom Frieden und guten Leben. 

Frühe und aktuelle Utopien.


Der lange Weg von der Friedensidee des Franz von Assisi bis zum 'Verblendungsdenkmal'


Referentinnen: Dr. Ilina Fach, PD. Dr. Maximiliane Jäger-Gogol

Ort: Schülerpark, Verblendungsdenkmal

Zeit: 11. Juni 2022, 11 Uhr



Aus unserer Analyse seit der Antike geht hervor: Friedensverträge sind dann nicht dauerhaft, wo eine der Parteien aus taktischen Gründen Frieden schließt, wo kein Interessensausgleich gefunden wird, wo die kriegführenden Parteien einander nicht anerkennen. 


Friedensverträge sind dort erfolgreich, wo sich die Gegner als gleichrangig anerkennen, vorher Waffenstillstand vereinbaren, ähnliche Interessen an Sicherheit, Handel und Kultur verfolgen, wo Partialinteressen berücksichtigt werden, wo eine gemeinsame Sprache Missverständnisse ausschließt, wo auf Toleraz zielende Kompromisse ausgehandelt werden, Vergebung praktiziert wird, wo es völkerrechtliche Vereinbarungen über den humanen Umgang mit Arbeitskräften, Flüchtlingen und Kriegsgefangenen gibt, wo die wirtschaftlichen Ressourcen beider Länder durch den Krieg erschöpft sind, wo geeignete Diplomaten gefunden werden, den Frieden auszuhandeln, wo das Gesicht gewahrt werden kann.


In Marburg entstanden keine Friedensdenkmäler, weil entweder infolge von Kriegen kein Geld mehr vorhanden war oder, weil Marburg Garnisonsstadt geworden war und damit Bürger glaubten, sich positiv zu den „Jägern“, dem Militär in der Stadt, wegen deren Konsum stellen zu müssen, vor dessen Denkmal wir stehen, auch wenn sie im In- und Ausland zahlreiche Verbrechen begangen hatten (z.B. Beseitigung des Boxeraufstands in China, Genozid an Hereros, Dinan).


  Kooperationspartner: Ausländerbeirat Marburg, verschiedene Migrantenvereine

  Träger: Kulturhorizonte e.V. 

  Mitträger: Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen, Forum für Bildung und Analyse e.V.

  Finanziell gefördert von: Fachdienst Kultur


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