Das Referat von Ilina Fach über "Internationale ökologische Utopien und deren Umsetzung in Marburg" gingen von der ökologischen Utopie von Franz von Assisi aus, der in seinem "Sonnengesang" im Micro- und Macrokosmos, in Gewässern, Pflanzen, Tieren, Menschen und Gestirnen Teile der lebendigen, göttlichen Schöpfung erblickte. 

Diese Vorstellungen übernahm Meister Eckhard und wies darauf hin, dass in jedem Geschöpf ein göttlicher Funke sei und deshalb eine Vermittlung durch Priester nicht nötig sei. Diese Ansicht brachte ihm die Inquisition ein. Er starb in Avignon kurz vor dem endgültigen Prozess. Francesco da Colonna feierte in seinem Roman die erotische Liebe und verschiedene Götter der Antike, weshalb der Papst ihn ablehnte. 

Der komplexe Roman enthielt Rätsel, Metaphern, philosophische Gedankenspiele und verbildlichte im Anschluss an Palästrina alle Gartenbauelemente als Orte der Konzentration, des Rückzugs als ein auf Ideales und Harmonisches abzielendes Konzept des Humanismus. 

Der Roman und die Gartenbaukonzeption beeinflusste maßgeblich die Gartenbauarchitektur vom 15.-18. Jahrhundert in Europa. Darauf bezog sich auch der Landkomtur des Deutschen Ordens, Damian Hugo von Schönborn, der in Marburgs Deutschordenspark fünf Tugenden aufstellte, die heute hinter der Elisabethkirche nachvollziehbar sind.

Bärbel Kaufmann ergänzte diese Ausführungen durch Eingehen auf die Pflanzen und Bäume im Alten Botanischen Garten und die Gartenbaukonzeption der Universität nach Auflösung des Deutschen Ordens durch Napoleon.